500 Jahre Bauernkrieg – Ein Ereignis und seine Gesichter (12. April – November 2025)

Eine namenlose Böblinger Ehefrau, ein hin und hergerissener Vogt und ein mittelloser Ostelsheimer. Drei Gesichter. Drei Geschichten. Ein Aufstand, der vor einem halben Jahrtausend auch unsere Region beherrschte und in Böblingen sein Ende fand. Weniger Krieg als Protest, einte der Bauernkrieg Massen. Deren Ziele: Freiheiten, grundlegende Rechte, Sicherheit – und auch ganz eigene, weniger edle Ambitionen. Und nach dem Aufstand? Geht der Bauernkrieg weiter: Seit 500 Jahren wird er in der Kunst, Literatur und Geschichte verarbeitet: von Heinos Liedern bis zum Kinderbuch – in Böblingen und andernorts. Sein Protestsymbol erlebt heute eine Renaissance. In der völkischen Geschichtsschreibung als Beweis, dass es einen Anführer brauche, um die Gesellschaft voranzubringen, als „frühbürgerliche Revolution“ in der DDR zur Legitimation staatlicher Agrarreformen. Der Aufstand ist Vorbild, Leitbild und Argument – und erhält in 500 Jahren viele Gesichter: sie stehen hier im Mittelpunkt.